Taraxacum officinale/gewöhnlicher Löwenzahn ist eine Art/Species der Gattung/Geus Taraxacum/Löwenzahn der Familie/Familia der Asteraceae/Korbbütler.
Genauer gesagt der Unterfamilie der Cichoroideae. Alle in Mitteleuropa vorkommenden Arten der Unterfamilie der Cichoroideae zeichnen sich dadurch aus, dass sie nur Zungenblüten und keine Röhrenblüten besitzen, sowie, dass die einzelnen Zungen fünfzipfelig sind.
Eine Verwechslungmöglichkeit ist mit der Gattung Leontodon/Schaftlöwenzahn („Leuenzahn“) sowohl sprachlich, als auch dem Aussehen nach gegeben. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist, dass der Stängel von Leontodon/Schaftlöwenzahn nicht hohl ist.
Auch die als Taraxacum officinale/ gewöhnlicher Löwenzahn bezeichneten Pflanzen sind trotzt mophologischer Ähnlichkeit aufgrund genetischer Merkmale schwer unter Anwendung eines engen Artbegriffes zu fassen und werden daher auch als Taraxacum officinale agg. (Aggregat) bezeichnet.
Beschreibung der Pflanze
Taraxacum officinale/ gewöhnlicher Löwenzahn ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die etwa 10 bis 20, maximal 30 cm hoch wird.
Es wird eine grundständige Blattrosette mit stark unregelmäßig gelappten, tief eingeschnittenen und gezähnten, im Gesamtumriss verkehrt eiförmig lanzettlichen Blättern gebildet.
Die schwach befilzten, hohlen, einen weißen Milchsaft führenden Blütenstandsstile werden 10 bis 30 cm lange. Unterhalb des Blütenköpfchens stehen zahlreiche Hochblätter
Über den Hochblättern schützen die wirtelig angeordneten Hüllblätter den Blütenstand.
Ausschließlich gelbe Zungenblüten bilden den typischen Blütenstand von Taraxacum officinale/ gewöhnlicher Löwenzahn.
Sie sind (wie alle Zungenblüten) zygomorph und (wie alle Zungenblüten der Cichoroideae) fünfzipfelig.
Die Hüllblätter schließen sich während der mehrere Tage dauernden Blütezeit nachts und bei ungünstigen Wetterbedingungen. Zuletzt schließen sie sich beim Verblühen und öffnen sich ein letztes Mal nach der Fruchtreife.
Die zahlreichen Einzelfrüchte bilden einen Fruchtstand. Die Einzelfrüchte sind einen Pappus tragende Achänen. Die leicht durch den Wind ausgebreitet werden können.
Die außen dunkelbraune bis schwarze Pfahlwurzel kann bis zu einem Meter, oder noch tiefer reichen.
Drogen
Taraxaci herba/Löwenzahnkraut
Taraxaci radix/Löwenzahnwurzel
Taraxacis radix cum herba/Lwöenzahnwurzel mit Kraut
Inhaltsstoffe
Taraxacum officinale agg./ Löwenzahn ist eine Bitterstoffdroge. Das heißt ein wesentlicher Teil seiner Wirksamkeit wird dem Gehalt an Bitterstoffen zugeschrieben, auch wenn der Bitterwert nur mindstens 100 beträgt. (Zum Vergleich der Bitterwert von Enzianwurzel beträgt mindestens 10.000).
Die Bitterstoffe von Taraxacum officinale agg./Löwenzahn sind Sesquterpene und Triterpene.
Weitere Inhaltsstoffe sind Phenole, Kohlenhydrate und Mineralien (K+).
Wirkungen
Als Bitterstoffdroge ist die Wirkung allgemein anregend auf die Verdauungsorgane. Dabei wird gerade beim Löwenzahn die Wirkung auf die Gallensaftsekretion betont.
Die zweite wichtige Wirung besteht in Diurese und Salurese (harntreibend).
Weiters werden Spasmolyse, die Anregung des Stoffwechsels und eine antiphlogistische Wirkung in Anspruch genommen
Anwendungen
Entsprechend den Wirkungen sind die Anwendungsbereiche einerseits Appetitlosigkeit, Dyspepsie (Meteorismus), Verbesserung der Gallensekretion und andererseits die Diurese (harntreibend).
Bemerkungen
Plausibel erscheint, dass eine Anregung der Verdauung „superazide Magenbeschwerden“ hervorrufen könnte und daher eine gewisse Vorsicht nötig sei. Nach meiner Beobachtung ist diese Anregung aber bei maßvollem Einsatz nur bis zur physiologischen Normalität zu erwarten.
Ebenso wäre ein mechanischer Verschluss der Gallenwege und eine Entzündung der Gallenwege als Kontraiindikation plausibel.
Pharmacopoea Austriaca 1820
In der Pharmcopoea Austriaca 1820 ist Taraxacum officinale agg./Löwenzahn erwähnt: