Ich fasse die Pflanzenbegegnungen meiner Spaziergänge im Naturpark Eichenhain zwichen dem 8. und 29. März 2020 zusammen. Die Gegend war um die Windischhütte, um den Haselbach und bis zur Hohenauerwiese.
In Wien hatte ich Anfang März im Bereich um die Donauinsel nähe Reichsbrücke schon einige Sträucher blühen gesehen. Insbesondere war mir Prunus spinosa (Schwarzdorn) aufgefallen. Aus irgend einem Grund mag ich diesen Strauch besonders.
Weiters fallen in Gärten und Parkanlagen die gelb blühenden Forsythien (Gattung) auf, die ich weniger mag. Sie sind zwar nach dem Grau des Winters schon von weitem eindrucksvoll gelb. Aber die recht groben Blüten können mit den feinen Blüten des gelben Hartriegels (siehe letzter Spaziergang) gar nicht verglichen werden. Ganz besonders stört mich aber an den Forsythien, dass sie eigentlich bei uns nicht heimisch sind und aus ökologischer Sicht keine große Rolle spielen.
Jedenfalls war das erste Ziel, zu schauen, ob ein besonders schöner Schwarzdorn auf einer Wiese, etwas südwestlich der Windischhütte auch schon blüht.
Zunächst vielen mir aber am Weg zu meinem Ziel einige Bestände von Anemone nemorosa (Buschwindröschen) auf. Es gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).
Am Ende einer Wiese südwestlich der Windischhütte erreichte ich den Schwarzdorn, der mich interessiert hatte. Er blühte noch nicht. Wir sind doch ein oder zwei Wochen später dran, als die Donauinsel. Das ist für mich eine gute Nachricht.
Als nächstes wollte ich sehen, was sich in der Woche um den Haselbach getan hatte. Beim Weg durch den Wald fiel mir auf, dass die Hainbuche erste frische Blättchen zeigte. Sie ist damit der erste Baum, dessen Beblätterung mir heuer auffällt.
Dann kam ich an einem Bestand an Bärlauch vorbei.
Die länglich lanzettlichen, parallelnervigen Blätter sind ein gutes Beispiel für die typischen Monokotyledonenblätter, deshalb ein Detail.
Am Weg von der Windischhütte hinunter in Richtung Haselbach viel mir zunächst eine Euphorbia amygdaloides (Mandelblättrige Wolfsmilch) auf. Leider ist es mir nicht gelungen die Blüten mit der Lupe bei leichtem Wind auch scharf zu stellen
Danach kam ich zu einem Bestand von Veilchen.
Das nächste Kraut das mir begegnete, war Pulmonaria officinalis (Lungenkraut). Es handelt sich dabei um eine alte Heilpflanze, die, wie der Name schon sagt, für Lungenkrankheiten eingesetzt wurde. Die gefleckten Blätter ähneln mit etwas Phantasie dem Lungegewebe (vergleiche die fleckigen Blätter mit Beuschel), was nach der Signaturenlehre den Einsatz für Lungenkrankheiten nahelegt. Es erstaunt mich, dass ich es in der Pharmacopoea Austriaca 1812 nicht finde.
Das Lungenkraut ist stark borstig behaart und fühlt sich daher rau an, wie es sich für ein Mitglied der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) gehört.
Weiter führt mich mein Weg Richtung Sauwinkel um zu schauen, wie es dem Seidelbast geht. Außer, dass die Blätter deutlich gewachsen sind, und die Blüten schon weitgehend verwelkt sind, ist nichts Wesentliches im Vergleich zu unserer Begegnung vor 2 Wochen zu dokumentieren.
Als ich ein paar Schritte weiter gehe, schrecke ich mich ein wenig. Ist es nicht noch viel zu früh für die Kröten, oder wen auch immer, mitte März zu laichen? Im vorigen Jahr war an der gleichen Stelle ebenfalls Laich, später Kaulquappen. Aber ich bilde mir ein, dass das später im Jahr war. Die Kaulquappen wurden dann auch immer weniger, bis ich eines Tages eine junge Ringelnatter im Tümpel entdeckte. Ja, das war aber letztes Jahr.
Heuer macht mir zuerst einmal Sorge, dass der Laich nicht im tieferen Wasser liegt, sondern ein Großteil davon aus dem Wasser herausragt. Ich probiere mit einem Stock den Laich ins tiefere Wasser zu bringen. Das geht aber gar nicht und ich lasse es lieber, damit ich nicht etwas kaputt mache.
Die nächsten Sorgen mache ich mir, als einige Tage später Frostnächte kommen. Überleben das die kleinen in den Eiern? Und dann natürlich die ständige Sorge, wegen der Trockenheit.
Ein paar Schritte weiter weiß ich einen Bestand von Equisetum (Schachtelhalm), genauer gesagt Equisetum telmateia (Riesenschachtelhalm). Ich würde mich freuen, wenn ich die reproduktiven Triebe finden würde, die zeitig im Frühjahr erscheinen, während das ganze Jahr über die vegetativen (sterilen) Triebe sichtbar sind.
Zunächst finde ich die grauen und bleichen Überreste vom vorigen Jahr.
Da muss man halt genauer schauen. Und wirklich, da sind sie schon, die Kleinen.
Wenn wir schon so etwas wie Sprophyllstand und Sporangien hören, denken wir uns gleich, dass das irgendwie andere Pflanzen sind, als die, die wir meistens beachten (Samenpflanzen). An dieser Stelle möchte ich nur zeigen, was man sieht, die Details über die „Gefäßsporenpflanzen“ werde ich in einem eigenen Beitrag besprechen. Ebenso wie die Verwendung als Heilpflanze des nahen Verwandten Equisetum arvense (Ackerschachtelhalm) und die plausible Erklärung dieser Verwendung durch die Signaturenlehre.
Jetzt bin ich ein bisschen mit der Chronologie durcheinander gekommen. Ich wollte nicht in einem Beitrag an drei unterschiedlichen Stellen Prunus spinosa (Schlehdorn) zeigen. Also, wenn ich mich recht erinnere bin ich jetzt am Ende meines Spazierganges vom 22. März.
Am 29. März gehe ich dann zuerst zur Hohenauer Wiese und schaue dann zum Schlehdorn, mit dem ich Sie aber jetzt verschone (siehe oben). Eigentlich wollte ich auf der Hohenauer Wiese Blätter von Colchicum autumnale (Herbstzeitlose) finden um den Unterschied, zum, aber auch die Ähnlichkeit mit Allium ursinum (Bärlauch) zu dokumentieren. Finde aber keine.
Noch in unserem Garten fotografiere ich ein Exemplar von Primula veris (Arzneischlüsselblume). Ich habe heuer schon einige gesehen. Allerdings dominieren bei uns die stengellosen Schlüsselblumen und ich hab diese schon ein zwei Wochen vor der Arzneischlüsselblume gefunden. Also Saponindroge ist die echte Schlüsselblume in Arzneitees bei zähschleimigen Husten in Verwendung.
Nicht vorenthalten möchte ich Ihnen Ranunculus ficaria (Scharbockskraut), das ich auf meinem Weg zum Haselbach traf. Da die Fotos aber diesmal so schlecht waren, nehme ich Fotos, die ich im März 2016 im Botanischen Garten in Wien gemacht habe.
Wie viele Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse) enthält sie das giftige Protoanemonin, das aber zur Zeit der Blüte am wenigsten vorhanden ist. Da das Scharbockkraut auch reich an Vitamin C ist, kann es dem Vitamin C Mangel entgegenwirken. Es wirkt also gegen Skorbut (Scharbock).
Am 29. März hab ich irgend etwas mit dem Fotografieren falsch gemacht. Ich kann die meisten der recht schönen Fotos nicht verwenden, weil sie in einem anderen Modus fotografiert, bzw. in einem anderen Format abgespeichert waren. Ich füge halt trotzdem zur Dokumentation noch ein, was ich gerettet habe.
Am meisten stört mich, dass ich die vielen Fotos von Anemone hepatica (Leberblümchen) nicht verwenden kann. Nur eines bleibt mir über und dokumentiert, dass ich am 29. März viele davon gesehen habe.
Wie der Oleander gehört Vinca minor (kleines Immergrün) zur Familie der Apocynaceae (Hundsgiftgewächse).