Die
gemeine Schafgarbe/Achillea
millefolium
ist eine Art aus der Gattung Schafgarben/Achillea der Familie der
Korbblütler/Asteraceae. Und zwar gehört sie zur Unterfamilie der
Asteroideae. Diese besitzen Röhren- und Zungenblüten.
Die Art ist eigentlich ein Aggregat
morphologisch sehr ähnlicher Pflanzen. Sie unterscheiden sich aber
doch im Habitus, aber auch im Verhältnis der Inhaltsstoffe und unter
anderem auch im Ploidiegrad. Das heißt es gibt Gruppen (Arten?) mit
zweifachem bis achtfachem Chromosomensatz.
Die Forschung zu einer letztendlich
gültigen Nomenklatur der Schafgarbe ist noch nicht abgeschlossen.
Das hat unter anderem zur Folge, dass unterschiedliche Exemplare mit
letztlich unterschiedlichen Inhaltsstoffen als Lieferant der
Arzneidroge in Frage kommen.
Daneben gibt es bei uns auch
morphologisch deutlich unterschiedliche Arten der Gattung
Schafgarbe/Achillea wie z.B die Bittere Schafgarbe/Achillea
clavennae die uns bei
Gebirgswanderungen begegnet und beim Zerreiben wunderbar duftet. Sie
ist nicht Ausgangsmaterial der Arzneidroge.
Beschreibung der Pflanze
Die gemeine Schafgarbe/Achillea
millefolium ist eine
ausdauernde krautige Pflanze, die bis zu 1 m hoch wird. Im
Allgemeinen sind die Exemplare (verschiedenen Arten/Unterarten?) aber
deutlich kleiner. Die Korbblüten stehen in Trugdolden
(=Doldenrispen) und sind weiß bis rosa. Die Blätter sind zwei- bis
vierfach fiederteilig.
Die einzelnen Blüten sind wenige
Millimeter klein und besitzen randständig vier bis sechs rundliche
Zungenblüten. In der Mitte befinden sich mehrere Röhrenblüten.
Drogen und Galeniken
Herba millefolii/Schafgarbenkraut.
Inhaltsstoffe
Amarum-Aromaticum
Ätherisches Öl/Proazulen
Bitterstoffe
Flavonoide
Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe
ist je nach konkreter Stammpflanze sehr unterschiedlich.
Unter den bei uns wild häufig
vorkommenden Pflanzen könnte man in der Schafgarbe einen Ersatz für
die Kamille sehen. Allerdings ist diese Ansicht durch die schon
mehrfach erwähnte Variabilität der Inhaltsstoffe nicht sehr genau.
Beschreibung der Droge
Herba millefolii/Schafgarbenkraut
Als Kraut, also die oberirdischen
Pflanzenteile umfassende Droge dominieren markige, längsgefurchte
Stängelanteile. Blattanteile sind kaum erkennbar. Neben den Stängeln
sind mengenmäßig die kleinen Einzelblüten auffällig. Sie zeigen
die außen dachziegelartig angeordneten Hüllkelchblätter. Auch mit
Lupenvergrößerung sind nur wenige rundliche Zungenblüten und kaum
die Röhrenblüten differenzierbar.
Der Geruch ist schwach aromatisch. Der
Geschmack beim Zerkauen gering aromatisch und gering bitter.
Indikationen und Wirkungen
Wirkungen
Antiphlogisthisch
Choleretisch
Spasmolytisch
Adstringierend
Antibakteriell
antihepatotoxisch
Indikationen
Krampfartige Beschwerden des
Magen-Darm-Traktes
Appetitlosigkeit
Schmerzhafte Krampfzustände im
kleinen Becken der Frau (als Sitzbäder aber auch als Bestandteil
von Teemischungen)
Dysmenorrhoe
Bemerkungen
Im Österreichischen Arzneibuch von
1812/Pharmacopoea Austriaca 1812 ist die Schafgarbe aufgeführt:
„Millefolium“ bot. „Achillea millefolium“ „Herba“
„Extractum aquosum“.